Mittwoch, 20. April 2016

Tanzen, tanzen, tanzen..

Das Leben als zweifach Mama kann manchmal ganz schön anstrengend sein - vor allem, wenn man zwei kleine wilde Mäuse hat.

Yuna ist vom Verhalten ganz anders als Amèlie als Baby. Hmm.. man könnte es mit manchmal etwas lauter beschreiben, aber das ist nicht böse gemeint. Amèlie war einfach ein unfassbar ruhiges und einfaches Baby. Sie hat kaum geschrien, gleich durchgeschlafen - also ich war wirklich verwöhnt mit ihr! Aber ich finde es nicht schlimm nachts ein zweimal wach zu sein und Yuna ihren Hunger zu stillen. Vermutlich, weil ich eh eher der Typ Nachtmensch bin. Alles in allem würde ich sagen, jetzt wo Yuna nun schon 7 Wochen alt ist - es läuft! Manchmal läuft es super gut und manchmal läuft es einfach total chaotisch und anstrengend. Aber das ist in Ordnung - es gibt im Leben immer mal gute und mal weniger gute Tage - auch oder vielleicht vor allem im Leben mit Kindern. Die Laune kann von 'himmelhochjauchzend' bis 'grumpymuffelmässig' in Sekunden umschwenken, gerade wenn man dann doch zwei sehr kleine Mädchen an seiner Seite hat. Aber es gibt eine Methode, wo ich sie beide immer mit bekomme und das ist mein Glück. Ich hoffe und glaube ganz fest daran, dass jede Mutter so eine Trick auf Lager haben sollte oder hat. Bei uns ist es die Musik und das Tanzen. Amèlie war schon immer ganz wild nach Musik, jedesmal würde mitgewippt und versucht sich zu bewegen schon von klein auf - unfassbar niedlich was ich manchmal zu Gesicht bekomme habe. Was hab ich nicht schon Tränen vor Freude deswegen vergossen und je älter sie wurde und vor allem mit dem laufen lernen nahm das tanzen immer mehr Form und Gestalt an. Sie hat einen Hüftschwung davon können sich manche erwachsenen Frauen eine abschneiden ;) 
So ist das Tanzen einfach etwas, was sie immer glücklich macht. Da kann die Laune gerade noch so miesepetrig sein - wenn ich Musik anmache und ihre kleinen Händchen nehme und mit ihr tanze, dann ist alles vergessen. Und genauso ist es schon bei Yuna. Ja, sie ist nicht einmal zwei Monate alt, aber für ihr Alter ist sie auch unfassbar viel wach und aufmerksam. Wirklich ganz anders, als ich es von Amèlie kenne. Sie schaut richtig lange interessiert Dinge auf meinem Arm herumtragend an und ist an manchen Tagen auch schon mal zwei Stunden am Stück wach was mich persönlich echt erstaunt. Aber dafür ist sie halt auch manchmal etwas 'lauter' vor allem abends, da kommt sie wohl von ihren vielen Eindrücken am Tag nicht so leicht zur Ruhe und braucht dann ganz ganz ganz besonders viel Mama. Wenn ich sie dann auf dem Arm habe, leicht sanfte und ruhige Musik anmache und wir dazu tanzen, dann lächelt sie ab und zu und freut sich, solange bis ihre kleinen Äuglein zu schwer geworden sind und zufallen. Das kann manchmal zwar nochmal ne gefühlte Ewigkeit dauern, aber sie ist total ruhig und entspannt und genießt die sanfte Bewegung und Musik. 
Mein 'Wundermittel' also ist das Tanzen - und ganz nebenbei gesagt ich liebe es auch und fit hält es schließlich auch noch dazu. 
An manchen Tagen kann man sich gar nicht vorstellen wie dankbar und froh ich darüber bin dieses Wundermittel in der Tasche zu haben und ich kann nur jeder Mama da draußen auf dieser Welt wünschen auch so etwas zu haben, denn ich weiß wie schwierig es einfach auch mal sein kann mit Kindern. Egal, ob schlechte Laune, kleine Aua's, Wutausbrüche oder Langeweile - bei uns wird einfach unfassbar viel getanzt! 
Und mich als Mama, mich macht es unfassbar glücklich dies herausgefunden zu haben, aber das zeigt wieder, dass im Grunde jede Mama weiß, was das Beste für Ihr Kind oder ihre Kinder ist! Wir sollten weniger auf andere achten, mehr auf unser Herz, unser Bauchgefühl oder unseren Kopf geben. Davon bin ich überzeugt. Ich nehme gerne Tipps an, höre mir auch gerne die Methoden von anderen an, aber am Ende entscheide ich, denn nur ich weiß was für meine Kinder das richtige ist. Vielleicht mag ich auch mal daneben liegen, aber dann stehe ich dazu. Trotzdem sollte man keiner Mutter reinreden was sie zu tun und zu lassen hat, wie sie ihre Kinder erziehen soll oder einfach nur an ihr rum meckern wie falsch sie alles machen würde. Ich glaube ganz fest an die Intuition, das Bauchgefühl und an den Mutterinstinkt mit seinem riesigen Mamaherz - etwas ganz besonderes in meinen Augen!

Eure Leni 

Samstag, 2. April 2016

Ein ganzer Monat als Zweifachsinglemama..

Ein Monat nun bin ich schon Mama von zwei kleinen Engeln. Heute, genau auf den Tag ist die kleine Yuna, deren Namensfindung mir nicht gerade sehr leicht gefallen ist einen ganzen Monat schon alt. Wir haben viel erlebt, unser Alltag hat sich sehr verändert und im Grunde weiß ich gar nicht wo ich anfangen soll, aber ich möchte euch eine Sache als erstes erzählen. Es handelt sich hierbei um Angst.

Viele kennen den 'Babyblues', haben von ihm gehört oder ihn selbst erlebt. Ich habe ihn bei Amèlie nicht gehabt und bei Yuna auch nicht - glücklicherweise muss ich dazu sagen, obwohl es nicht schlimmes ist und ganz viele frisch gebackene Mama's ihn haben. Manchmal kann aus dem Blues auch eine Postnatale Depression werden, für die man sich als Mutter nicht schämen sollte, sondern Hilfe in Anspruch nehmen. Es überkommen einen so unfassbar viele Gefühle, und manchmal kommt man da ohne Hilfe nicht raus. Ich hatte wie gesagt keines von beiden genannten Dingen - aber ich hatte einen Tag lang große Angst - einen ganz furchtbaren Tag lang schreckliche unbeschreibliche Angst und davon möchte ich euch nun zuerst erzählen, weil ich der Meinung bin, dass sich keine Mama dafür schämen sollte!

Am Sonntag nach der Geburt, als Yuna und ich aus dem Krankenhaus entlassen wurden, da saß ich nachmittags ziemlich erschöpft bei meinen Eltern auf dem Sessel vorm Fenster. Die Sonne schien - Amèlie machte gerade ihren Mittagsschlaf und Yuna hielt ich in meinen Armen und wiegte sie. Tränen fingen an über mein Gesicht zu laufen.. Ganz plötzlich.. Einfach so.. Da saß ich nun mit meinen zwei Kindern alleine gelassen, verlassen und weinte. Weinte aus purer, fast unbeschreiblicher Angst - aus heiterem Himmel. Urplötzlich überkamen mich diese Gefühle von Traurigkeit, Einsamkeit und eben der riesigen Angst und ich konnte gar nicht mehr aufhören zu weinen und vor allem nicht positiv zu denken. Wieso, weshalb, warum konnte ich nicht einmal genau beschreiben, es war einfach da, die Angst davor zu versagen, Angst davor es nicht zu schaffen, Angst vor dem was nun auf mich zukommen würde und wie es laufen sollte - alleine mit meinen beiden Engeln, die ich zwar über alles liebte, aber die natürlich auch jede einzelne ihre Ansprüche an mich stellen würden. Angst vor dieser großen neuen Herausforderung, vor unserem kleinen Abenteuer sozusagen.
Träne für Träne lief über mein Gesicht und nichts, wirklich rein gar nichts konnte sie aufhalten. Meine Schwester versuchte mich zu beruhigen, nahm mich in den Arm, redete mir gut zu, aber im Grunde war das in diesem Moment zwecklos. Ich fühlte einerseits die unfassbare Liebe in mir, die Liebe für Amèlie und nun auch die Liebe für Yuna bereute auch nichts, war dankbar und glücklich über zwei wundervolle gesunde Kinder und trotzdem war da dieses Gefühl, was so unbeschreiblich war und in mir drin fest steckte und mir Angst machte und dieses schien wie ein unüberwindbarer riesiger Berg zu sein. Bei der Postnatalen Depression ist es ja so, dass eine Mutter anfangs ihr Kind nicht lieben kann, keine Gefühle empfinden kann und lange mehr oder weniger in ein tiefes Loch fällt - das war bei mir glücklicherweise nicht so. Die Liebe war vom ersten Moment an, wo ich beide sah so groß, dass ich vor Freude bei beiden einfach über mein zauberhaftes Glück weinen musste, aber es ging mir gut, es ging mir fantastisch, ich weinte, weil ich glücklich war und vor Liebe! Es war lediglich ein Ausdruck meiner ganzen Gefühle, die mich überrollten. Wenn ich nun heute nach genau einem Monat darüber nachdenke, da fühle ich anders. Denn diese Liebe, die ich eben von Anfang an schon fühlte ist von Tag zu Tag gewachsen und stärker geworden - und dadurch auch ich. Meine beiden Mädchen, sie haben mir diese Angst jeden Tag ein wenig genommen. Sie ist nicht weg, nicht ganz, ich denke auch ein wenig wird immer bleiben von ihr, aber sie haben mir so unendlich viel von ihr genommen. Wenn Amèlie lacht, wenn sie nach meiner Hand greift, mich umarmt, Yuna oder mir ein Küsschen gibt, Mama sagt, sich morgens unfassbar freut ihre kleine Schwester zu sehen - wenn Yuna auf mir liegt, ich ihren Atem spüre, wenn sie lächelt, mich mit ihren großen dunklen Augen ansieht - in diesen Momenten tanzt mein Herz jedesmal wie wild Tango, Salsa und HipHop auf einmal.
Diese Augenblicke sind unfassbar wichtig gewesen für mich, einfach damit ich merke, damit ich verstehe und realisiere, dass ich es schaffen kann. Dass es vielleicht anstrengender ist mit zwei kleinen Kindern beispielsweise einkaufen zu gehen, aber nicht unmöglich. Dass die Blicke bei einem ganz normalen Spaziergang echt schmerzhaft sein können, aber ich gerne ein 'Packesel' für meine Kinder bin und ganz nah bei mir habe. In diesen etwas mehr als drei Wochen, in diesem Monat knapp, wo wir drei nun zusammen sind und eine Familie sind habe ich nun schon irgendwie einen kleinen Rhythmus entwickeln können für uns. Jeder Tag ist anders, jeder Tag ist ein neuer Tag und eine neue Herausforderung manchmal, aber manchmal da haben wir schon irgendwie eine Routine, einen Alltag drin und das macht mich sehr stolz und glücklich. Ich hatte Angst Ihnen nicht gerecht werden zu können und manche Tage sind wirklich anstrengend. Naja sagen wir im Grunde sind sie es fast alle, aber an manchen falle ich erschöpft, aber überglücklich in mein Bett und an anderen muss ich mir sagen, dass ich euch nicht gleichzeitig tragen kann, dass ich einfach nicht gleichzeitig euch gleich viel Aufmerksamkeit schenken kann und mich nicht gleichzeitig gleich viel um euch kümmern kann, aber das ist normal.. Denn ich bin nicht nur eure Mama, nein auch irgendwie ein Stück weg euer Papa, der mit dem anderen Geschwisterkind sich dann gerade mal eben beschäftigt und manchmal, wenn ihr mich gleich viel braucht, da schaffe ich es eben nicht Mama und Papa zu sein, denn ich bin nur eine Person, ich bin eigentlich nur eure Mama. Ich kann also sagen - ja es ist anstrengend Alleinerziehende von zwei kleine Engelchen zu sein, aber es ist auch wunderschön und eine 'Anstrengung', die sich mehr als lohnt! Es gibt Tage, an denen Amèlie mir mehr Freiraum für Yuna lässt, aber auch Tage, an denen Yuna mir mehr Zeit für ihre große Schwester Amèlie lässt und das ist dann mehr als wunderbar! Es gibt beides, und eben auch die chaotischen Tage, an denen ich wie gesagt mehr als kaputt bin. Trotzdem haben sie mir so unfassbar viel von meiner anfänglichen Angst genommen und dieser eine Tag, ist im Moment nur ein Tag an den ich mich erinnere, der vielleicht auch mal wieder kommen mag, aber das danach, das was ich nun alles danach gelernt und verstanden habe, was mir meine Kinder gegeben haben, dass macht diesen Tag wieder 'wett'. Und das Wichtigste überhaupt ist für mich, dass WIR eine Familie sind, die die Liebe in Ihren Herzen trägt und deren Herzen zusammen halten und ich weiß wir können es schaffen - ganz egal wie anstrengend es auch manchmal sein mag! Ich bin mir da ganz sicher sogar, weil meine beiden Engelchen für mich das wunderschönste Glück auf dieser Welt sind! Eure Leni